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These 2 zu These 3

Teile den Lehrgang in kleine Lernschritte ohne Vorwärtsbezüge ein

 

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Einem altbewährten Unterrichtsprinzip folgend sollte das Wissen in einer allgemeinbildenden Schule nicht kochbuchartig vermittelt werden. Neue Begriffe werden unter Berücksichtigung des gegenwärtigen Wissensstandes und der Persönlichkeit des Lernenden eingeführt und müssen von ihm logisch nachvollziehbar sein oder ihm zumindest plausibel erscheinen. Der Lernende sollte die beruhigende Sicherheit besitzen, Neues auch wirklich verstanden zu haben. Die Kunst des Unterrichtens besteht darin, den Unterricht in angepasst kleine Lernschritte zu strukturieren, dass der Lernende weder unter- noch überfordert wird.

Ein behutsames Vorgehen ohne Überforderung ist gerade in der Einführungsphase in ein neues Lerngebiet von großer Wichtigkeit, um den Lernenden nicht zu entmutigen. Regelmäßige Erfolge und „Aha“-Erlebnisse fördern seine Motivation und die Bereitschaft zur intellektuellen Anstrengung. Eine zu steile Lernkurve demotiviert, eine zu flache langweilt den Lernenden.

Zu einem systematisch aufgebauten Unterricht gehört der weitgehende Verzicht auf Unerklärbares und auf Hinweise, dass ein Verständnis erst später möglich sei. (Wir nennen solche Hinweise Vorwärtsbezüge.) Je nach Fachgebiet stellt dieser Verzicht hohe Anforderungen an die Stoffwahl und den Unterrichtsstil der Lehrperson, vor allem bei der Vermittlung komplexer Zusammenhänge. Im Unterricht mag systematisches Vorgehen nicht immer zwingend sein, bei einem Lehrbuch allerdings schon.